SPD-Fraktion will mehr Kleingärtenflächen durch dezentralen Ansatz

Julia Kahle-Hausmann

Essener Kleingärtenflächen stehen häufig in Konkurrenz zu dringend benötigten Wohn- und Gewerbebauprojekten. In der Vergangenheit hatte das Essener Kulturgut allzu häufig das Nachsehen und es wurden sukzessive Parzellen abgebaut. Deshalb forciert die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen die Prüfung dezentraler Standorte, um die stetig steigende Nachfrage zu stillen und für einen ökologischen sowie klimatischen Ausgleich zu sorgen.

 „Der Mehrwert von Kleingärten für die Bürgerinnen und Bürger, die Umwelt sowie das Klima der Stadt Essen ist offensichtlich, nur wir müssen endlich unsere Flächenpolitik dementsprechend ausrichten“, fordert Julia Kahle-Hausmann, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. „Die Verwaltung hat uns im Zuge der Bürgerbeteiligung „Wo wollen wir wohnen?“ einen reichhaltigen und detailliert ausgearbeiteten Flächenpool zusammengestellt. Mit 86 Arealen haben wir sehr viel verfügbaren Boden, auf dem sich die Teilnehmenden des Bürgerforums keine Wohnbebauung vorstellen konnten. Gegenüber dem Bau eines Wohnkomplexes ist die Einrichtung von Kleingartenparzellen jedoch ein nahezu minimalinvasiver Eingriff und sollte aus Sicht der SPD-Fraktion demnach eingehend geprüft werden“.

Ingo Vogel

 „Nachhaltiges und flächenschonendes Bauen ist hinsichtlich einer umwelt- und klimaschonenden Stadtentwicklung unumgänglich. Diese wichtige Maßgabe bedingt indessen höhere Wohngebäude, deren Einheiten immer seltener mit einem eigenen oder einem Gemeinschaftsgarten geplant werden. Das sogenannte Pantoffelgrün gehört leider immer mehr der Vergangenheit an,“ konstatiert Ingo Vogel, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Hier wollen wir mit einem größeren Angebot an Kleingärten Abhilfe schaffen. Den Nachfragedruck auf geschlossene und auf Jahre gefüllte Wartelisten für eine Parzelle wichtigen Stadtgrüns wollen wir auf diese Weise verringern. Gleichzeitig fördern wir durch die effiziente Flächenausnutzung den sozialen Zusammenhalt der Essenerinnen und Essener sowie die ökologische Vielfalt und sorgen für die klimatische Entlastung unserer Stadt.“

 „Das von der Stadtverwaltung vorgelegte Kleingartenentwicklungskonzept (EKEK) beschreibt eindrucksvoll die Vorzüge des Kleingartenwesens. Optionale Erweiterungsflächen konnte das Papier aufgrund eines sehr engen Anforderungsprofils indessen nicht präsentieren. Doch wenn wir wollen, dass unsere Kinder den Anbau von Obst und Gemüse nicht nur im Supermarktregal und im Schulunterricht kennenlernen, dann müssen wir bei der Entwicklung neuer Kleingartenflächen weiterdenken,“ betont Kahle-Hausmann den positiven Effekt von Kleingärten auf die Umweltbildung.