Rund 20 % aller Kinder und Jugendlichen erfahren sexualisierte Gewalt, so das Bundes-ministerium für Bildung und Forschung. Nun hat der Nationale Rat konkrete Maßnahmen beschlossen. Ziel ist, den Schutz und Hilfen bei sexueller Gewalt und Ausbeutung zu verbessern, kindgerechte Gerichtsverfahren zu gewährleisten und die Forschung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt weiter voranzubringen.
„Jedes Prozent von Betroffenen sexueller Gewalt ist ein Prozent zu viel. Die Verständigung des Nationalen Rates begrüße ich daher sehr, aber das muss jetzt auch schnell Konsequenzen haben und Früchte tragen“, so der SPD-Bundestagspolitiker Dirk Heidenblut. So soll beispielsweise bei erlebten Traumata eine verbesserte bedarfsgerechte Hilfe vor Ort etabliert werden. Auch der Ausbau niederschwelliger Traumaambulanzen, deren Integration in bestehende Versorgungsstrukturen und Hilfesysteme sowie das Beseitigen von Versorgungslücken sollen umgesetzt werden. Das stößt beim Gesundheitspolitiker Heidenblut auf Zuspruch. „Für Betroffene ist es absolut wichtig, flächendeckend Therapiemöglichkeiten zu erhalten. Das bedeutet aber auch, dass die Verbesserungen der psychotherapeutischen Versorgung auch eine Flexibilisierung der Therapiemöglichkeiten und damit wenn nötig langfristige therapeutische Unterstützung ermöglichen müssen“, so Heidenblut abschließend.
Der Nationale Rat ist ein Zusammenschluss aus Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft, Betroffene sowie Verantwortliche aus der Zivilgesellschaft und der Fachpraxis. Die Gemeinsame Verständigung beruht auf einer Arbeitsphase von 2019-2021.