Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien – Dirk Heidenblut (SPD): „Vergessenen Kindern eine Stimme geben!“

In dieser Woche findet die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien statt. Die Aktionswoche wird von den Vereinen NACOA und dem Such(t)- und Wendepunkt e.V. veranstaltet. Der drogenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Heidenblut, begrüßt die Aktion, mahnt aber auch Verbesserungen an:

„Vergessenen Kindern eine Stimme geben. Das ist das Ziel dieser Aktionswoche. Schatzungsweise drei Millionen Kinder leben in Familien, die von Drogensucht, Alkoholismus oder psychischen Erkrankungen betroffen sind. Wir müssen alle mehr aufeinander achtgeben. Auch die Bundesregierung muss deutlich mehr tun als bislang. Ich bin den Initiatoren und den Geldgebern sehr dankbar, dass sie die Aktion auf die Beine stellen und den Finger in die Wunde legen.“

Im Dezember vergangenen Jahres wurde eine Petition an den Deutschen Bundestag übergeben. Die Kernforderung: Die Leistungen und Versorgung für gefährdete Kinder individueller auf den Bedarf der Familien und flächendeckend im ganzen Land zugänglich zu machen. Eine Arbeitsgruppe, eingerichtet vom Bundestag, legte im vergangenen Jahr ebenfalls einen Abschlussbericht mit Vorschlägen für Maßnahmen vor.

„Meiner Meinung nach, gehen die Empfehlungen der Arbeitsgruppe der Bundesregierung nicht weit genug. Was aber auch nicht weiter wundert, wenn man sich die breite Zusammensetzung der Gruppe ansieht. Wir brauchen dringend ein umfassendes und SGB-übergreifendes Versorgungsangebot. Von der häuslichen Krankenpflege, über die stationäre Mitversorgung von Kindern hin zu ganzheitlichen Präventionsprojekten und niedrigschwelligen Hilfen. Aus meiner Sicht steht das Bundesgesundheitsministerium hier in der klaren Verantwortung, schnell und konsequent zu handeln. Wir sollten uns das Leuchtturmprojekt des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie zum Vorbild nehmen. Solche Ansätze haben echte Strahlkraft, anstatt der leider üblichen Nebelkerzen“, fährt der SPD-Gesundheitspolitiker Dirk Heidenblut fort.

Der SPD-Abgeordnete Dirk Heidenblut sieht auch an anderer Stelle erheblichen Nachbesserungsbedarf: „Überall im Land gibt es vorbildliche Projekte, die sich um genau solche Kinder aus Familien mit süchtigen oder psychisch kranken Eltern kümmern. Leider scheiterte mein Vorstoß, eine Förderung solcher Projekte durch die Bundesregierung zu erreichen am Unwillen und Desinteresse des Bundesgesundheitsministeriums. Frau Ludwig, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, und Gesundheitsminister Spahn müssen sich fragen lassen, ob sie jenseits von warmen Worten wirklich was für Kinder aus suchtbelasteten Familien tun wollen.“