Heute berät der Bundestag in 1. Lesung das Masernschutzgesetz. Das Gesetz wird derzeit hitzig diskutiert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut, Mitglied des Ausschusses für Gesundheit, positioniert sich:
„Der kleine Pik hat große Wirkung. Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Sie sind eine ansteckende Infektionskrankheit und können Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Seit Jahrzehnten sind Impfstoffe verfügbar. Das Robert Koch Institut warnt regelmäßig, dass die Masernimpfquoten in Deutschland erschreckend gering sind. Nur eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung schützt all diejenigen, die sich beispielsweise aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Impfverweigerer gefährden nicht nur sich, sondern auch andere.“
Kern des Gesetzes: Kinder oder Erwachsene, die in Gemeinschaftseinrichtungen wie bspw. Kindertagesstätten untergebracht bzw. tätig sind, müssen nachweisen, dass sie gegen die Masern geimpft sind. Andernfalls drohen Geldbußen. Parallel soll die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verstärkt über das Thema Impfen informieren. Viele Krankheiten können dank Impfstoffen verhindert werden. Polio und die Pocken sind hierzulande praktisch ausgerottet. Die Fallzahlen von Diphtherie, Keuchhusten oder der Röteln sinken seit Jahrzehnten kontinuierlich.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Dirk Heidenblut weiter: „Aktuell führt das Paul-Ehrlich-Institut nur eine einzige Zulassung für einen reinen Masernimpfstoff in Deutschland. Meistens wird gegen Masern ein Kombinationsimpfstoff verwendet, der auch gegen Mumps und Röteln hilft. Durch eine reine Masernimpfpflicht darf meiner Meinung nach jedoch keine Impfpflicht für weitere Erkrankungen eingeführt werden, quasi durch die Hintertür. Da helfen mehr Zulassungen und mehr Produktion von Monoimpfstoffen durch die Hersteller.“
„Auch die Digitalisierung kann helfen, die Impfquoten zu erhöhen. Mit einem elektronischen Impfpass gehört die lästige Suche des Impfpasses hoffentlich ebenso der Vergangenheit an wie verbaselte Termine für die Auffrischungsimpfungen“, so der Abgeordnete Dirk Heidenblut, Berichterstatter für E-Health, abschließend.